LeseStoff - Haus Nr.19
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Du glaubst es erst, wenn Du es gelesen hast..

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Bemerke es dadurch erst viel zu spät. Einige sind schon vorbei gezogen - drehten kurz vor mir nach links hin ab. Rechts ist Haus und Hof und meine schlafenden Hunde - in der Mitte ich. Mittendrin in einer Show der absolute Superlative, motorisch gelähmt, mit einem schon viel zu warmen Bier. Zum ersten Mal in meinem Leben - bin ich geblieben und nicht gerannt. Und wenn ich will - oder wenn ich denn wollte - dann könnte ich jetzt - jedes einzelne von diesen wesensähnlichen Lichtern berühren. So nah und doch so fern - wie es scheint, belasse ich es dabei und genieße es mit voller Bewunderung – das was ich da sehe. Lass alles so wie es ist. Bei so was stört besser man nicht. Bevor - dieses unglaublich aufregend gruselige Gastschauspiel, auf allerhöchstem geistigen Niveau - dann doch noch zu etwas ganz anderem mutiert. Ihr Desinteresse an mir, sehe ich keineswegs als Unhöflichkeit an. Völlig unbeirrt, gleiten sie oder schreiten voran und lassen mich. Soll es einfach nur in Ruhe sehen. Keine Ahnung wie viele es sind. Aber in ihrer Zahl - mir eindeutig überlegen.

Abenteuer pur. Gefühle, Trauer, Freude und Leid. Familie, Urlaub, Freunde, Eltern und Kinder. Dinge besitzen, Dinge verändern, vieles Genießen und nie wieder vergessen. Um all das zu erleben, tauschen sie nur all zu gerne, die ihnen garantierte – wenn auch im Leben dann wieder ersehnte - Unsterblichkeit ein. Alle im Takt, gleichgerichtet mit gleichem Verlangen, entsteigen die ersten Lichter – unter dem eisernen Efeubogen - dieser ungewollt einstudierten Performance aus der Zeit danach. Eines nach dem anderen - einer nach dem anderen – löst sich vom Boden und löst sich auf – auf nimmer wiedersehen. Kein Danke an den Zuschauer und auch kein Goodbye oder der Wunsch nach standing Ovation. Einfach nur weg – einfach nur weg von hier.

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